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Young Imperial Combo
Margery saß auf dem Tresen der Taverne und nippte an einem Glas. In den letzten Tagen war Alkohol zu ihrem Hauptnahrungsmittel geworden. Dass sie schlecht schlief sah man unter anderem auch an den dunklen Rändern unter ihren Augen, die sie ungewöhnlich alt aussehen ließen.
Die Ältesten im Dorf waren zu Tode gekommen; nicht mehr lange und die Frauen und Kinder waren als nächstes dran, und das Dorf würde keine Chance mehr haben zu überleben und fortzubestehen. Ihr lag nun mehr an ihrer Heimat und den Leuten als je zuvor... und trotzdem traf sie dauernd falsche Entscheidungen, ließ Unschuldige hängen...
Mit einem Seufzen gab sich die Wirtin einen Ruck und ging nach Draußen. Die Sonne schien an einem wolkenlosen Himmel, und es kam ihr furchtbar vor, dass sie an so einem Tag mit diesem wunderbaren Wetter begrüßt wurde.
Langsam schritt sie zur Menge, die bei Bithors Hütte stand. Als Mivey mit seiner kurzen Rede geendet hatte, ergriff Margery das Wort:
"Der einzige Verdacht, den wir haben, ist der gegen Aurelia. Ich glaube nicht, dass wir es noch länger aufschieben sollten. Wenn wir sie nicht hängen, werden wir sie morgen wieder verdächtigen, und übermorgen wieder. Wenn sie kein Werwolf ist, hat sie ihre Chancen längst verwirkt, uns von ihrer Unschuld zu überzeugen." Die Worte klangen hart, aber die Wirtin hatte keine Lust, es anders zu betonen oder zu formulieren. "Ich habe ohnehin den Eindruck, dass Aurelia nicht mehr sehr am Leben hier hängt, manchmal kommt es mir vor, sie legt es richtig darauf an... Also sollten wir sie vielleicht endlich zu ihrem Vater gehen lassen."
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Schwertmeister
Raknar war inzwischen auch zu den Anderen getreten und hatte mit Entsetzen von Bithors Ableben gehört.
Als Margery sprach, konnte er wieder nur zustimmend nicken.
"Du hast recht. Als Olma ermordet wurde, haben wir ihr gesagt, sie solle verdammt noch mal den Mund aufreißen, und uns erzählen, was sie in der Nacht gemacht hat. Sie hat geschwiegen. Und das kann nur eins heißen: Sie hat etwas zu verbergen. Zudem war ihr Vater auch ein Werwolf. Aurelia ist ein Werwolf und muss gehängt werden!"
Nachdem er es ausgesprochen hatte, war er erstaunt, wie viel Hass in seiner Stimme lag. Aber die letzten Tage hatten ihn sehr verändert. Früher hätte er niemals etwas derart Grauenhaftes ausgesprochen, aber heute fiel es ihm erstaunlich leicht.
Hoffentlich ist es bald vorbei, dachte er im Stillen.
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Provinzheld
Tarrox saß an einem der Tische in der Taverne und hörte den Rednern zu, bevor er selbst das Wort ergriff: "Ich stimme Margery und Rakner zu. Selbst wenn sie nur ein Mensch ist, so bleibt in unserem Köpfen noch immer der Verdacht gegen sie erhoben. Ich denke von daher, sollten wir das Rätselspiel nicht weiter vorantreiben und dem Ganzen ein Ende setzen. Denn jetzt wieder jemanden anderen vorzuschlagen, währe wohl Niemanden anzumuten, nachdem wir schon Lars so gewählt hatten. Sie ist nunmal der verdächtigste unter uns und sollten wir bald nichts tun, so werden wir ech alle gefressen."
Nachdem Tarrox diese Worte verfasste, nahm er einen tiefen Schluck Alkohol und endete seine Rede: "Die einzige Frage die bleibt ist, wieso Bithor nicht dafür war sie zu hängen?... Wobei?... Einem Deppen kommen immer dumme Gedanken in den Kopf, selbst in solchen Situationen. Deshalb lasst uns nicht lange Fackeln und lastt uns Aurelia hängen."
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Mythos
Niniel kehrt ins Dorf zurück. Er war auf der Suche nach einem Gegenmittel für die "Bestienkrankheit", oder wenigstens nach einem Identifikationswerkzeug.
Er war noch nicht lange unterwegs, da fiel ihm plötzlich etwas Seltsames auf. Der Wald schien dichter geworden zu sein und hat sich wie ein Gürtel um das Dorf gelegt. Vielleicht war es schon immer so und ihm einfach nur nie aufgefallen, aber es hatte etwas bedrohliches. So dicht kannte er den Wald auch gar nicht. Er schien keinen Meter voran zu kommen, solange er auch lief. Weit und breit keine Lichtung in Sicht und schon gar keine Menschenseele. Um nicht Gefahr zu laufen, sich selbst zu verlaufen, kehrte er schon nach kurzer Zeit um. Der Wald war so dicht, dass es Niniel nicht möglich war, sich an den Sternen zu orientieren.
Aus diesem Grund lief er den Innenring des Waldgürtels ab... auf der Suche nach einer Lichtung oder Schneise... ohne Erfolg.
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Legende
"In meinen Augen ist sie auch die Verdächtigste und ich werde zwar mit hoher Sicherheit für sie stimmen , allerdings sollten wir ihr dennoch die Chance lassen zu Wort zu kommen. Es ist noch nicht spät wir haben noch Zeit für unserere Entscheidung und was wären wir für Menschen wenn wir jemanden hängen ohne das dieser sich verteidigen kann? Geh doch einer zu ihrer Hütte und ruf sie, sonst verschläft sie noch ihre eigenes Urteil."
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Kämpfer
Seldara beobachtete die Dörfler, die zwar ziemlich betrübt über den Verlust von Lars waren, aber dennoch schon fast dabei waren, Aurelias Galgenstrick zu knüpfen. Sie seufzte.
Irgendwie haben sie ja recht. Aurelia hat sich wirklich ziemlich verdächtig gemacht, und auch, wenn ich absolut verstehen kann, dass sie traurig und verstört wegen des Geschehens ist, so sollte sie doch zumindest genug Lebenswillen haben, um selbst das Wort zu ergreifen und sich zu verteidigen. Wenn sie den Mund nicht aufkriegt, schaufelt sie sich nur ihr eigenes Grab.
Nach diesem Gedankengang erhob sie die Stimme:
"Ihr habt recht. Aurelia hat sich in letzter Zeit sehr auffällig und verdächtig verhalten. Wenn sie kein Werwolf ist, so scheint mir ihr Lebenswille doch gebrochen zu sein. Wir alle mussten in letzter Zeit so viel Grauen miterleben, aber sie hat es mit am schlimmsten getroffen. Vielleicht ist sie einfach über ihrem Schmerz zerbrochen."
Sie schwieg einen Moment und warf einen Blick in Richtung von Aurelias Hütte.
Etwas leiser fuhr die junge Frau dann fort: "Ich stimme euch zu. Aurelia soll heute zu ihrem Vater geschickt werden."
Dann verließ sie den Dorfplatz und gesellte sich zu Margery in ihrer Taverne, wo sie versuchte, ihre Sorgen mit Alkohol zum Schweigen zu bringen.
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General
Starr vor Schreck hatte sie die Worte vernommen und lächelte.
Ja, sie lächelte, wie sie da vor ihrem Haus stand.
"Ihr wollt mich also hängen, ja?" schmunzelte sie und sah sich um.
Seldara verschwand gerade in die Taverne.
"Eine gute Idee...Wenn die Wölfin betrunken ist, lässt sie sich einfacher ermorden. Bevor ich am Galgen hänge, vollstrecke ich mein eigenes Urteil!" dachte sie sich vergnügt und lachte kurz auf, darauf folgte sie Seldara in die Taverne und setzte sich neben sie.
"Zwei Krüge von Eurem teuersten Fusel, Wirtin!" rief Aurelia Margery zu und knallte 2 Goldmünzen auf den Tisch.
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Legende
Mivey beobachtete Aurelia, er war entäuscht, hatte er doch erwartet sie würde sich verteidigen. Nun gut sie hatte sich entschieden, auch wenn anfangs fast niemand im Dorf ihren Entschluss, nämlich den zu sterben, verstehen konnte. Aber langsam leuchtete Mivey ein wieso sie sich so benahm
"Ich finde wenn heute wieder jemand unter dem Galgen hängen soll dann wohl nur eine. Es ist traurig das sich Aurelia damit so abgefunden hat aber das ändert nichts daran das sie am Verdächtigesten ist."
Hätte sich irgendjemand anderes hier im Dorf so verhalten dann würde es wohl sein Mitgefühl nicht zulassen ihn zu hängen aber er wusste, oder dachte es zumindest, wieso Aurelia sich so benahm, es war die Sehnsucht nach ihrem Vater. Und er wäre herzlos ihr diesen Wunsch nicht zu erfüllen, jeder hat das Recht auf eine Familie selbst ein Werwolf (ooc: das ist im ganzen spiel bis jetzt die lächerlichste begründung jemanden zu hängen xD)
"Ich stimme dafür das Aurelia gehängt wird, sie verdient es das wir ihr diesen Wunsch erfüllen, wir tun ihr etwas gutes"
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General
Mit einem falschen Lächeln gießt Aurelia immer Seldara nach, bald waren die beiden Krüge leer und Seldara hatte schon rote Backen.
Genau besah sich Auratus einen Krug.
Fast schon unzerstörbar stand er da, aus feinem Ton gemacht und einfach braun lasiert. Auch recht schwer war er, besonders der Boden war sehr massiv.
"Wenn ich sie unten mit der Kante erwische, ist sie am ehesten ohnmächtig..." dachte sie vergnügt und zog versteckt unterm Tisch eine lange, gebogene Hutnadel aus ihrem Nadelkissen an ihrem linken Handgelenk, die sie versonnen betrachtete und dann hastig wieder einsteckte.
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Kämpfer
Seldara sah sich verwirrt um. Alles war so verschwommen, und irgendwie schmerzte ihr der Kopf...
Neben sich sah sie Aurelia, die sie vor noch nicht allzu langer Zeit an den Galgen gewünscht hatte. Ihr Lächeln gefiel ihr garnicht, es war so verdächtig... es hatte etwas böses an sich, war so ungewohnt im jungen Gesicht der Seidenweberin...
"Aure... hicks... oh, hups... Aurelia... es tummir so ... gansssss sch.. sch... schreglih leid... ich ... ughh... wie wir'mmir..."
Sie blinzelte ein paar Mal langsam, stand schwankend auf und ging zur Tür. Etwas lief hier so schrecklich schief...
An der Tür angekommen wandte sie sich in Richtung Tresen, wo sie Margery vermutete.
"Magg..Magge'y... hilfmir ... mirs so ssssschlecht... Aurelia 's sssseltsam.." Sie konnte sich gerade noch an einem Holzpfosten festhalten, bevor sie zu Boden gefallen wäre.
Urx... Nimmermehr... Alk'hol...
An das Holz geklammert, beschloss sie, doch selbstständig ihren Weg nach Hause zu suchen. Aurelias Blick hatte ihr Misstrauen geweckt, auch wenn sie noch so betrunken war, weshalb sie sich mit einigen Problemen, aber auch mit ein wenig Hilfe der anderen Dorfbewohner, in ihr kleines Häuschen verzog.
Dort steckte sie erstmal den Kopf in einen Eimer voll kalten Wassers, was den Nebel des Alkohols etwas hob, allerdings ihre Kopfschmerzen verschlimmerte. Brummelnd legte sie sich in ihr Bett, nachdem sie alle Türen abgeschlossen hatte. Heute würde sie zwar dadurch die Hängung verpassen, wäre aber wenigstens etwas gegen die Wölfe geschützt.
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Young Imperial Combo
"Ich denke, für heute ist es genug." ,sagte Margery schroff, als Seldara in besorgniserregendem Zustand die Taverne verlassen hatte. Alle Gäste, die sie hatte, scheuchte sie hinaus. "Es ist bald Zeit, langsam dämmert es. Wir sollten uns alle versammeln."
Gemeinsam mit Aurelia verließ sie als letzte die Taverne. Sie sagte kein Wort und schenkte dem Mädchen keinen Blick. Sie wusste, dass sie einen Moment der Schwäche bekommen könnte... Aber heute gab es nur diese eine richtige Entscheidung. Aurelia sollte an den Galgen kommen.
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General
An der Tür drehte sich Aurelia noch einmal um und sah stumm in Margerys Augen, dann ging sie auch und setzte sich draußen auf einen Bank, um auf die Hinrichtung zu warten.
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Legende
Die Dorfbewohner haben erneut eine Entscheidung getroffen: Auratus (oder Aurelia, wie auch immer..) soll heute an den Galgen gehängt werden.
Damit stirbt eine weitere Dorfbewohnerin...
Nach der Hinrichtung kommt die Nacht wieder über Düsterwald herein.
Alle Bewohner begeben sich in ihre Häuser, dem entgegen bangend, was wohl dieses Mal passieren wird.
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General
Schweigend stieg Aurelia mit wehendem Kleid auf den Schemel, der Henker legte ihr mit zitternden Händen die Schlinge um den Hals.
"Zu dumm, dass ihr die Falsche hängt..." seufzte sie, ehe der Henker den Schemel umtrat, riß sie sich das Kleid vom Leib.
"SEHT!" rief sie durch das Dorf, alle sahen ihren nackten Leib an.
"Mutter, Vater...gleich bin ich mit euch vereint..." flüsterte sie dann fast unhörbar und schloß die Augen.
In dem Moment als die Sonne unterging und die Werwölfe sich normalerweise verwandelten, trat der Henker den Schemel um.
Kein Fell, keine Wolfsohren, keine Pranken erschienen an Aurelias nacktem Leib. Sie war wirklich kein Werwolf.
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Young Imperial Combo
Die letzten Gäste waren längst gegangen, doch Margery fand einfach keinen Schlaf.
Die Ereignisse der vergangenen Tage verfolgten sie dauernd in ihren Träumen und jede Nacht kamen neue schreckliche Erinnerungen hinzu...
Die Hand der Wirtin wanderte zum Fläschchen mit Laudanum, das sie immer noch hatte und stets bei sich trug.
Kurzerhand nahm Margery sich einen großen Krug, goss Rum mit mehreren Tropfen Laudanum hinein, und trank alles aus. Das war das einzige, das ihr noch einfiel, um endlich etwas ruhigen, Schlaf finden zu können - beziehungsweise fast ohnmächtigen, bei der Menge Alkohol, die sie intus hatte.
Es dauerte nicht lange bis die Wirkung eintrat. Die Wirtin fühlte sich plötzlich ganz ruhig, und der bedrückende Schmerz, den ihr ihr Gewissen gebracht hatte, verschwand. Selbst als sie leise Geräusche vor der Tür der Taverne vernahm, machte sie sich keine Sorgen. Interessiert, jedoch auch ein bisschen benebelt, stellte die Wirtin fest, dass die Geräusche ein wenig an das Keuchen eines großen Tieres erinnerten, ihr wollte jedoch nicht einfallen, wo sie es schon einmal gehört hatte.
Plötzlich flog mit einem lauten Knall die Tür auf, wurde durch die große Kraft des Eindringlings aus den Angeln gerissen und landete auf dem schmutzigen Boden.
Margery starrte auf das Ungetüm, das sich Zutritt verschafft hatte. Das Laudanum verhinderte, dass sie Panik bekam, trotzdem stellte sie mit Bedauern für sich selbst fest: "Verdammt...ich hätte es früher nehmen sollen, dann würde ich jetzt schlafen...".
Langsam, mit einem bedrohlichen Knurren, trat der Werwolf in den Raum, die Augen funkelnd auf die Wirtin gerichtet. Man erkannte die Gier in seinem Ausdruck, doch er ließ sich offenbar Zeit... vielleicht hatte er lange auf diesen Moment gewartet.
Margery versuchte sich zusammenzureißen, sich der Wirkung des Arzneimittelchens zu widersetzen, um vielleicht irgendwie zu erkennen, wer von den Dörflern ihr gegenüber stand... Doch sie hatte schon unglaubliche Mühe, ihre Augenlider offen zu halten, es war unmöglich, Details wahrzunehmen oder einen klaren Gedanken zu fassen.
Der Werwolf rührte sich nur langsam und doch war er in kurzer Zeit schon beim Tresen. Nun stand er wieder ruhig da, nur sein rasselndes Atmen durchbrach die Stille. "Nun wird es wohl ernst..." ,dachte die Wirtin und schritt langsam zur Seite. Der Feind stand ihr gegenüber, und dennoch ließ er es vorerst geschehen, dass Margery sich bis zur Tür bewegen konnte. Offenbar wollte dieses Ungetüm noch ein wenig mit seinem Opfer spielen... Die Wirtin musste bei diesem Gedanken unweigerlich ein wenig grinsen. Die Vorstellung, dass der Wolf auf diesen Moment gewartet hatten und die Sache in seiner Vorfreude langsam angehen wollte, amüsierte sie. Sie würde sich schließlich bald von selbst nicht mehr auf den Beinen halten können, mit ihr würde er den Spaß einer Jagd nicht erleben...
Der Werwolf kam nun langsam wieder näher, Margery schaffte es, aus der Taverne zu kommen, doch sie wusste, dass es sinnlos war, sie hatte nur austesten wollen, wie lange sie durchhielt . Die Erschöpfung übermannte die Wirtin, sie sank zusammen und das Ungetüm stürzte plötzlich auf sie los. Der erste Schlag traf sie am Oberkörper, zerschliss ihr Kleid und die hinterlassenen Wunden färbten den weißen Stoff sofort tief rot. Margery machte keinen Laut, auch nicht beim zweiten und dritten Schlag, und auch nicht als er seine großen, scharfen Zähne zum Einsatz brachte. Sie schloss stattdessen die Augen und merkte, wie sie langsam in eine Art Traumwelt glitt und nicht mehr wahrnahm, was um sie herum passierte.
Es war schon richtig so... sie hatte ihre Aufgaben erfüllt. Jetzt war es an den anderen, das Richtige zu tun... aber sie war endlich frei! Frei von diesem Albtraum, erlöst von allem Leid... Es war vorbei.
Gut, dass sie für alle Fälle etwas hinterlassen hatte...
"Als Zeichen meines Vertrauens möchte ich, dass Mivey die Taverne bekommt. Er kann damit machen, was er möchte, sie verkaufen oder geschlossen halten. Nur Fyx sollte in dem Fall, dass die Türen der Taverne offen bleiben, bitte weiterhin dort arbeiten können.
Zum neuen Hauptmann ernenne ich Niniel (Flying Sheep), möge er mehr Glück als seine Vorgänger haben."
Somit gab es ein weiteres Opfer durch die Wölfe, Margery Luchs, die Wirtin, hatte vielleicht viele wertvolle Eigenschaften, in erster Linie war sie aber bloß eine normale Dorfbewohnerin.
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Ritter
Quod hatte sich bei den letzten beiden Abstimmungen enthalten. Bei Lars war es der Grund, dass keine Indizien für seine Schuld sprachen, Aurelia war sowieso schon längst dem Tod geweiht, auch hier musste er sich nicht zu Wort melden. Er musste zugeben, dass er sich ziemlich sicher war, dass sie zu diesem elenden Pack gehörte, das immer mehr Tote unter den ihrigen forderte. Leider war dem nicht so. Wenigstens hatte er sich nicht versündigt und so konnte er vor seinen Schöpfer treten ohne sich noch weiter mit unnötiger Schuld beladen zu haben. Vorerst jedenfalls.
Es war mitten in der Nacht, bestimmt wüteten die Ungeheuer schon wieder im Dorf. Er mochte sich gar nicht vorstellen was draussen gerade abgehen mochte, doch noch schien ihn niemand heimzusuchen. Nach der Hinrichtung hatte er sich noch kurz in Margerys Taverne begeben um den Kummer hinunterzuspühlen. Doch der Schlummertrunk schien ihm nicht zu bekommen, seit Stunden lag er nun schon wach im Bett und fürchterliche Bauchschmerzen plagten ihn. Was war bloss los mit ihm? Hatte ihm jemand in einem Moment der Unachtsamkeit etwas in sein Bier gemischt? Das Gebräu schmeckte wie sonst immer, vorzüglich, und gespürt hatte er jedenfalls nichts und doch, irgendwas war da mit ihm im Argen, das wusste er genau.
Es fiel ihm ein besonderes Erlebnis ein, dass er einmal mit einem Fremden teilte. Es war eine regnerische Nacht - genau wie heute - und ein einsamer Wanderer suchte für die Nacht Unterkunft in Quods bescheidener Hütte. Das Geld um sich ein Zimmer in der Pension zu leisten hatte er nicht. Bereitwillig nahm ihn Quod auf. Der Fremde bescherte ihm als Gegenleistung einen kurzweiligen Abend. Aus seinem vom langem Wandern abgenutzen Rucksack zog er ein kleines, karriertes Spielbrett hervor. Danach postierte er vorsichtig die verschiedensten Figuren darauf. Quod erinnerte sich an die Worte, als wären sie erst gestern gesprochen worden. "Junge, lass mich dir das Spiel der Könige beibringen. Das hier sind die Bauern" und er deutete mit einer Hand auf die kleinsten und unscheinbarsten Figuren, die prozentual die grösste Gruppe von gleichen Spielfiguren darstellten. "Viele fallen in der Regel zuerst, aber auch wenn du ein einfacher Bauer bist, so schützt du damit nur die mächtigeren und wichtigeren Figuren. Denn diese Figuren sind es letztendlich, die das Spiel entscheiden. Mit dem Leben eines einfachen Bauern, kannst du diese schützen und die Bauern helfen dabei, indirekt das Spiel zu gewinnen".
Schweissgebadet stand er auf und kleidete sich an. Er musste an die Frische Luft, hier drin erschien ihm plötzlich alles so stickig. In seiner linken Hosentaschen fand er das, wonach er suchte. Seine Hand umschloss eine kleine hölzerne Figur, die er seit seiner Begegnug mit dem Fremden ständig als Talismann bei sich trug. Es war ein Bauer, wie er selbst einer war. Er würde ihn schützen, aber auch wenn es mitten in der Nacht war, er musste die Hauptfrau um ein kurzes Wort ersuchen, ihm war urplötzlich eine Idee gekommen, nun erschien ihm alles vollends klar. Er wusste nun ziemlich sicher zumindest eine Person, die einen unscheinbarereren Eindruck von sich selbst vermittelte, als sie in Wirklichkeit war.
Es regnete leicht, von irgendwoher vernahm er Geräusche. Er war nicht alleine, irgendwer anderes trieb sein Unwesen da draussen. Er rannte, rannte so schnell wie er seinen Lebtag nie gerannt war. Sie waren hier, nur orten konnte er sie nicht. Er musst die Taverne erreichen, bevor sie ihn einholen konnten. Sein Atem wurde immer kürzer, je weiter er kam. Etwas stimmte nicht, sein Körper spielte verrückt, er fühlte sich schlecht und erbrach sich fast. Kurz vor der Taverne musste er sich zügeln. Seine blutunterloffenen Augen begannen langsam überzuquollen. Er veränderte sich. Würde bei den Werwölfen der gleiche Prozess stattfinden? Angestrengt umklammerte er die kleine Figur in seiner Hosentasche und holte sie hervor. Doch sie entglitt ihm augenblicklich und landete neben ihm im Schlamm. Zu Schwach fühlte er sich. Auch er konnte sich kaum noch halten, torkelte umher. Er wusste, dass er beobachtet wurde, nur wer beobachtete ihn? Er musste weiter, er musste die Taverne erreichen. Die Geräusche wurden lauter, je näher er seinem Zielort kam. Er vernahm ein leises Röcheln und sah wie vor ihm eine menschliche Silhouette zusammenbrach. Margery? Gott bewahre, sie hatten sich die Taverne, und mit ihr deren Besitzerin, ausgesucht. Ein letztes Mal mobilisierte er alle noch ihm zur Verfügung stehenden Kräfte und stürmte mit einem lauten Kriegsruf nach vorne. Er würde sie ihnen nicht kampflos überlassen. Er würde sie schützen. Es war seine Pflicht die Königin vor den angreifenden Figuren zu schützen. So war es vorgesehen, das waren die Regeln des Spiels. Noch bevor er den Ort des Schreckens ganz erreichen konnte, brach er zusammen. Alles erschien ihm so unwirklich, vor sich sah er im fahlen Licht des Mondes den Mensche, Margery, liegen, über den sich eine grosse, animalische Gestalt breitgemacht hatte und weiss Gott allein, was mit ihr anstellte. Auch sie war gefallen, gefallen um vielleicht eine noch mächtigere Figurn in diesem Spiel zu schützen, die letzte Figur, in die er jetzt noch seine Hoffnung hegte.
Traurig dachte er daran, dass es praktisch keine Bauern mehr auf dem Spielfeld gab und die Macht des Gegners mit jedem erfolgreichen Zug weiter wuchs. Noch trauriger war er über den Umstand, dass es ausgerechnet Margery getroffen hatte. Er hatte ihr immer vertraut und ihren Charakter geschätzt.
Mit seinem letzten Atemzug hoffte er, dass die Dorfbewohner doch noch obsiegen würden. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
Der leblose Körper Quods, des normalen Dorfbewohners, lag leblos im Schlamm der Vergessenheit.
[ooc]So, jetzt bin ich ja mal gespannt. Auch ich erbitte Zugang für das Werwolf Interne.[/ooc]
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Mythos
Niniel hatte einen unruhien Schlaf. Er machte sich allerdings mittlerweile keine Gedanken mehr darüber, war es doch klar, woher er rührte. Wer sollte auch bei den Geschehnissen der letzten Zeit ruhig schlafen können. Niemand... außer vielleicht die Bestien, aber das ist nur eine Vermutung.
Er bemerkte, wie langsam Tageslicht durch die ungleichmäßig geschnittenen Wandbretter ins Innere seiner Behausung eintrat. Nun verspürte er Durst, doch der Krug am Tisch war zu seinem Pech leer.
"Mist... Wie schön wäre doch eine Welt, in der jedermann einen eigenen Brunnen im eigenen Hause hätte..."
Es nutzte nichts, Niniel zog sich an, schnappte sich den leeren Krug und stapfte nach draußen in Richtung Brunnen. Auf dem Weg dorthin bemerkte er einen leblosen Haufen menschlichen Körpers vor der Taverne.
("Huch, wer schläft denn im Matsch vor der Taverne? Es wird ja wohl kein Wolfsopfer sein, dafür fehlen hier sämtliche Blut- und Kampfspuren...")
"Hey! Wach auf!"
Niniel trat näher an den Körper heran, rüttelte an der Schulter und drehte ihn schließlich um. Er erkannte den leblosen Quod im Schlamm.
"Was hast du denn hier draußen gemacht, du dummer Junge... Es kann ja nur in der Nacht gewesen sein, ich war nach dir zuhause. Möge der Allmächtige dich in seine Reihen aufnehmen."
Plötzlich fiel sein Blick auf die angelehnte Tür der Taverne. Könnte dieses alte, wacklige Gebäude Grund für den nächtlichen Ausflug Quods gewesen sein? Er riskierte einen Blick hinein und fand Schreckliches vor: Der zerfleischte Körper einer Person lag auf (mindestens) einem der Tische. Nur schwer ließ er sich noch als die Leiche Margerys ausmachen...
"Zwei... ZWEI TOTE DIESE NACHT! Zwei... Dorfbewohner..."
Er senkte Stimme und Blick und fand einen kleinen, leicht blutverschmierten Zettel auf dem Boden. Er laß ihn leise vor.
"Hauptmann... Niniel... möge er mehr Glück haben..."
Glück? Oh ja, da hatte Margery recht... einzig uns alleine Glück konnte noch in dieser Situation helfen. Niniel sah sich als neuer Hauptmann von insgesamt acht Dorfbewohnern.
"So viele mussten sterben... und doch hat es bisher nur vier Wölfe erwischt. Wie soll das nur enden?"
Er sank auf dem Boden zusammen. Tränen tropfen in den leeren Krug, den er noch immer in der Hand hielt.
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Held
Der neue Morgen graut.
Einer der Dorfbewohner wird den morgigen Tag nicht mehr erleben.
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Legende
Mivey hockte in der leeren Taverne , die jetzt ihm gehörte. Sie hatte zwei Räume, der eine war groß, das war der Hauptteil in dem die Gäste aßen oder sich betranken, hinter der Theke war noch ein kleiner Raum, hier hatte wohl Lynx gelebt. Der hintere Raum war immer noch genauso wie sie ihn verlassen hatte, genauso wie alles andere, außer den Blutflecken die Mivey entfernt hatte.
Mivey hockte auf einem Sessel an der Theke und dache über den Tag nach.
Heute morgen war er auf aufgestanden hattte den Laden, wie immer, bereit gemacht und musste gleich vor seiner Haustüre erfahren das Lynx und Quod tot waren. Die eine ermordet durch die Werwölfe und Quod, naja er war einfach Tod man konnte keine Verletzungen an seinem Körper finden. "Sieht verdammt nach Gift aus", hatte Mivey gesagt als das gehört hatte. Vermutlich hatte ein Dorfbewohner gedacht er sei einer von den Biestern und er würde etwas gutes tun, verdammter Narr.
Später erfuhr er von Lynx' Testament. Er hatte keine Ahnung was mit der Taverne anstellen sollte, aber wollte sie nicht verkaufen oder schließen, es würde Tage dauern bis sich jemand finden ließ der einen anständigen Preis zahlen würde und die Zeit hatte niemand, auch er nicht.
"Fyx hat doch Erfahrung in dem Laden..." murmelte Mivey vor sich hin.
"Vielleicht sollte ich ihm die Verantwortung über die Taverne geben."
Den Erlös würde trotzdem Mivey bekommen, natürlich würde er auch Fyx entsprechen entlohnen.
Er fragte Fyx ob ihm das passen würde, Mivey konnte ja auch hin und wieder aushelfen, mehr auch nicht er hatte schließlich keine Erfahrung wie eine Taverne zu führen ist. Fyx hatte nichts dagegen, freute sich sogar in der Taverne bleiben zu können (ooc: das mache ich nur für den Fall das sich im thread Fyx nicht mehr meldet, dann passt es RP-technisch)
Nachdem das erledigt war übergab Mivey Fyx die Schlüssel, sie hatten sich vorher im Hinterzimmer auf seinen Lohn geeingt, und ging dann zum Dorfplatz um an der Diskussion teilzunehmen was jetzt gemacht werden sollte.
Geändert von Mivey (30.03.2009 um 13:52 Uhr)
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Kämpfer
Seufzend lauschte Seldara den Diskussionen am Dorfplatz. Ihr Kopf schmerzte wie die Hölle und gedanklich verfluchte sie Aurelia.
Margery und Quod... ich kann es immernoch nicht fassen. Zwei Tote nach nur einer Nacht. Bald werden die Werwölfe alle Dorfbewohner getötet haben, und dann ist unser schönes Dorf endgültig verloren. Verdammt nochmal, was machen wir denn jetzt?!
Sie schüttelte den Kopf und sah die übrigen Bewohner an. Wer war ein Werwolf, wer war ein normaler Mensch? Gab es überhaupt noch Dorfbewohner, oder waren die Werwölfe so zahlreich, dass die womöglichen Überlebenden keine Chance hätten, sie alle auszulöschen?
Wenn es wirklich so ist, dass diese verfluchten Biester uns zahlenmäßig überlegen sind, dann werden sie natürlich versuchen, die verbliebenen Dorfbewohner nicht nur nachts zu töten, sondern auch am Abend zu hängen. In diesem Falle sind wir so oder so schon so gut wie tot.
Resigniert legte sie den Kopf in die Hände. So eine ausweglose Situation hatte sie in ihrem kurzen Leben noch niemals erlebt.
Die Wölfe können nur gewinnen. Es gibt keine Möglichkeit, sie unzweifelhaft zu enttarnen, aber sie wissen genau, wen sie beschuldigen müssen. Sie wissen genau, wer ein Dorfbewohner ist und wer nicht.
Zögernd erhob sie die Stimme: "Hauptmann Niniel. Ich weiß nicht, wem noch zu trauen ist, und kann in unserer Lage keinen Ausweg als die endgültige Zerstörung des Dorfes sehen. Bitte, wisst Ihr einen Rat? Was schlagt Ihr vor, was als nächstes zu tun ist?"
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